Horoskope zeigen uns unsere Vielfalt
Astrologische Konstellation, Tierkreiszeichen

Unshaming The Signs: Vielfalt Feiern

Populäre Astrologie neigt dazu, die Vielfalt unserer kosmischen Anlagen auf einen binären Ansatz zu reduzieren – ja oder nein, gut oder schlecht. Dies führt oft zu schnellen Bewertungen, bei denen bestimmte Energien wie die des Zwillings als zu oberflächlich, die des Skorpions als zu nachtragend oder die der Löwe-Geborenen als zu selbstbezogen abgewertet werden. Britten LaRue, eine US-amerikanische Astrologin, räumt mit diesen Vorurteilen in der „The Astrology Podcast“ Folge „Unshaming The Signs“ auf und eröffnet eine sehr einfühlsame, vielfältige Sichtweise auf die 12 Tierkreiszeichen. Zusätzlich dazu hat sie kürzlich ihr erstes Buch veröffentlicht, das diese Thematik weiter vertieft. Die Links dazu findest du unten. Was verbirgt sich hinter den Bewertungen, die wir uns selbst oft genug auferlegen, wenn wir wirklich ehrlich mit uns sind? Vielleicht liegt die Antwort in einem sehr engen, manchmal beschämenden Wertesystem, das wir bestimmten Verhaltensweisen zuordnen. In meiner Beratungspraxis begegnet mir häufig das Thema der ungelebten Selbstfürsorge. Gesellschaftlich wird es als lobenswert und erwünscht angesehen, sich intensiv um andere zu kümmern und fürsorglich zu sein. Gleichzeitig überschreiben wir dabei oft unser eigenes tiefes Bedürfnis nach Geborgenheit, Sicherheit und Genährt-Sein. Der tief verwurzelte Glaubenssatz, dass Selbstfürsorge als egoistisch betrachtet wird, macht es uns schwer, uns mit unseren eigenen Wünschen zu verbinden und sie frei auszudrücken. Wir alle wollen im Grunde gut sein und lehnen daher oft Teile unserer selbst ab, die kollektiv weniger Akzeptanz finden, um Sicherheit und Zugehörigkeit zu erleben. Ein anderes Beispiel ist die Energie des Zeichens Jungfrau. Hier möchten wir im Grunde die Fähigkeit zur Kritik ausspielen und uns erlauben, wählerisch zu sein. Doch diese Kritik kann als Nörgelei wahrgenommen werden und so möchten wir auf keinen Fall sein. Wir übersehen dabei leicht das Motiv dieser Energie, das Überleben in harten Zeiten zu sichern und deshalb Dinge in nützlich oder unnützlich einzuteilen. Unser Ziel sollte es sein, uns selbst mitfühlend zuzuhören, uns zu erkennen, unsere unerfüllten Wünsche und Bedürfnisse mit Neugier zu erforschen und zu lernen, sie ohne Scham auszudrücken. In diesem Sinne fordert uns die Astrologie zu radikaler Selbstannahme und -liebe auf. Als Sonne im Löwen habe auch ich mein Bedürfnis, gesehen zu werden und Anerkennung zu bekommen, lange Zeit ignoriert. Ich erinnere mich an Situationen, wo sich jemand wie selbstverständlich viel Sichtbarkeit genommen hat und ich, meine eigenen Bedürfnisse nach Sichtbarkeit ablehnend, innerlich diesem Jemand lieber Attribute wie zu egoistisch, zu laut, zu unverschämt zugeordnet habe. Die Scheinwerfer auf sich selbst zu richten, ist negativ konnotiert, und ich hatte dieses Muster bestens verinnerlicht. Lebenserfahrung und ehrliche, innere Arbeit helfen, uns mit allen Anteilen, den bekannten, den verborgenen, den geliebten, den verschwiegenen, den überraschenden zu verbinden. „Unshaming the signs“ ist für mich nicht nur ein Ansatz aus der Astrologie, sondern ein weiser Weg, der uns sagt: So, wie wir sind, sind wir gut. Was gefällt dir an deinem Sonnen Zeichen? Schreibe mir info@annettesalla.de Hinweise: The Astrology Podcast, Folge mit Britten LaRue Britten LaRue: Living Astrology, Gibbs Smith, 2024 Bild von Alexandr Ivanov, Pixabay